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1. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 29

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
29 letztere eigneten sich Elsaß an und behaupteten seit dieser Zeit auch einen übermächtigen Einfluß auf die Geschicke Deutschlands, besonders bei den kleineren Fürsten. Die Türken vor Wien. Die tiefen Wunden, die der dreißigjährige Krieg den deutschen Landen geschlagen, waren noch nicht vernarbt, als dem Reiche schon eine neue, schwere Gefahr drohte. Der kluge und ehrgeizige Ludwig der Vierzehnte von Frankreich war unermüdlich, sobald es galt, an Deutschlands Verderben zu arbeiten. Nicht genug, daß seine Soldaten wie Mordbrenner in den deutschen Provinzen hausten, die schöne Pfalz in eine Wüste verwandelten, daß er, mitten im tiefsten Frieden, die Stadt Straßburg fortnahm: er suchte auch noch die Türken gegen Deutschland zu hetzen. Wenn das Land am Rande des Abgrundes stände, dann war es sein Plan, als Retter zu erscheinen und seinen Sohn zum Deutschen Kaiser krönen zu lassen. Deshalb lagen die französischen Gesandten in Konstantinopel dem Sultan Mohammed dem Vierten immerfort an, den Kaiser Leopold mit Krieg zu überziehen. Viele Zustände im Innern des Reiches arbeiteten den Absichten des französischen Königs entgegen. Die freiheitsstolzen Ungarn fühlten sich als Protestanten vom Kaiser unterdrückt ; sie standen auf unter der Führung des kühnen Emmerich Tököly, der mit den Türken gemeinschaftliche Sache machte, um König von Ungarn zu werden. Ludwig der Vierzehnte that alles, um den Unfrieden zu schüren. Im Jahre 1683 machte sich der Großvezier Kara M u st a f a mit einem Heer von zweimalhunderttausend Mann auf, um Wien zu erobern und zur Hauptstadt des türkischen Reichs zu machen. Schon einmal waren die Türken vor Wien erschienen; aber dies Mal war die Gesahr weit größer

2. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 71

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
71 Hülle der früh vollendeten, tief betrauerten Landesmutter fand» ihre Ruhestätte in einem Grabmal im Schloßgarten 31$. Charlottenburg. Die Befreiungskriege. Kaifer Napoleon hatte in einer Reihe von Feldzügeir erst Österreich, dann Preußen so besiegt, daß sich beide Staaten: allen Bedingungen unterworfen hatten, welche er ihnen stellte. Den Plan einer völligen Unterjochung Deutschlands glaubte er am besten dadurch zu fördern, daß er sich mit Österreich verband und zwar durch eiue Vermählung mit der Tochter des Kaisers Frauz, Marie Luise. Zum Zeichen, daß er sich auch für den römischen Kaiser halte, gab er seinem, ihm von Marie Luise geborenen Sohn den Titel „König von Rom". Napoleons Herrschaft umfaßte jetzt: Frankreich, die Königreiche Neapel, Hetrurieu, Holland, Westfalen, die illyrischen Provinzen, das Großherzogtum Berg, Bremen, Hamburg und Lübeck und den Kanton Wallis. Außerdem gehorchte ihm der Rheinbund; Polen, Dänemark und Schweden standen unter seinem Einflüsse; Portugal und Spanien sollten soeben unterworfen werden. Nur zwei Reiche gab es in Europa, die vom französischen Kaiser nie bezwungen worden waren : Großbritannien und Rußland. Da faßte er im Jahre 1811 den Entschluß, auch das mächtige Zarenreich feinem Willen zu unterwerfen. Von Rußland aus gedachte er dann nach Asien zu ziehen, um dort die Engländer in ihren indischen Kolonien zu bedrohen. Betroffen schaute alle Welt brein, als sich eine riesige Völkerwanderung von mehr als einer halben Million Napoleonischer Soldaten vom westlichen Europa aus in der Richtung nach der alten heiligen Hauptstadt des russischen Reiches hin bewegte. Sowohl Österreich als Preußen sah sich genötigt, in diesem Kriege

3. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 92

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
92 Werken des Friedens, auf dein Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Wilhelm. Der Fall von Paris erfolgte am 28. Januar 1871, nachdem die Stadt vier Wochen lang bombardiert worden und endlich der gefährlichste aller Feinde, der Hunger, sein grausames Werk begonnen hatte. Eine Besatzung von 400,000 Mann lieferte ihre Waffen ab und blieb kriegsgefangen in Paris, während die deutschen Truppen alle Forts ringsum die Stadt besetzten. Ein Waffenstillstand von vier Wochen war bewilligt worden, um in dieser Zeit die Friedensunterhandlungen zu Eude zu führen. Nach längerem Hin- und Herreden willigten die Bevollmächtigten Frankreichs in die Abtretung von Elsaß und Lothringen, sowie in die Zahlung einer Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Francs. Eine Genugthuung wollten sich die Deutschen nicht entgehen lassen: den Einzug in die eroberte Stadt. Am 1. März 1871 betraten die Deutschen zum dritten Mal in diesem Jahrhundert als Sieger die Straßen von Paris. Der greise Oberfeldherr, nun Deutschlands Kaiser, der Kronprinz Friedrich und der Generalfeldmarfchall Moltke, hatten schon am 7. März das Schloß Versailles verlassen. Der Reichskanzler, Fürst Bismarck, war ihnen bereits nach der Hauptstadt, wo sich die Vertreter des neuen Reichs versammeln sollten, vorausgeeilt. Am ersten Frühlingstage des Jahres 1871, ant 21. März eröffnete der Kaiser Wilhelm den ersten Deutschen Reichstag zu Berlin und gedachte in der Thronrede des glorreichen Kampfes und der Begeisterung, mit welcher das ganze deutsche Volk sich zur Verteidigung des bedrohten Vaterlandes erhob und in nnvertilgbarer Schrift auf den Schlachtfeldern Frankreichs seinen Willen verzeichnete, ein einiges Volk zu fein und zu bleiben. „Möge" - so schloß der Kaiser die Rede — „dem deutschen Reichskriege, den wir so ruhmreich geführt.

4. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 12

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
12 wollte er auch nicht gleich als Feind der lutherischen Sache auftreten, sondern diese, je nach den Umständen, schonen ober unterdrücken. Als er aber bei Befestigung seiner Macht bringenb des Beistanbes des Papstes beburste, erklärte er sich auf den Reichstagen zu Worms, Spei er, Augsburg als Gegner des Protestantismus. Daß die Reformation sich trotzdem in Deutschland ausbreiten konnte, verdankte sie dem Umstande, daß Kaiser Karl der Fünfte fortwährend in auswärtige Kämpfe verwickelt war. Sein Nebenbuhler um die deutsche Kaiserkrone, Franz der Erste von Frankreich, wnrde ein gefährlicher Gegner und bereitete ihm viele Kriege, aus denen Karl zwar meist siegreich hervorging, die aber doch dazn beitrugen, daß er sich den deutschen Angelegenheiten so gut wie gar nicht widmen konnte. In derselben Zeit wurde Deutschland von großer Gefahr durch die Türken bedroht. Der Sultan So lim an, mit dein Zunamen: „der Prächtige" besetzte im Bunde mit einem Fürsten von Siebenbürgen den größten Teil Ungarns und drang bis Wien vor. Der helben-mittigen Verteidigung der Stadt durch den Grafen Niko l au s von Salm ist es zu verdanken, daß die Türken nicht im Herzen Europas festen Fuß fassen konnten, sondern zum Abzug genötigt würden. Sobald der Kaiser nun vor auswärtigen Feinden Ruhe hatte, machte er einen Bunb mit bent Papne und beschloß einen Krieg gegen die Protestanten. Die Häupter des Schmalkalbischen Bunbes, der Kurfürst Jo han n Friedrich von Sachsen und der Lanbgras Philipp von Hessen, sollten zuerst von den Feinbseligkeiten betroffen werben; über beibe würde die Reichsacht verhängt. Aus des Kaisers Seite fochten nicht bloß die katholischen Fürsten und Stabte, fonbern auch biejenigen Protestanten, die mit dem Schmalkalbischen Bnnbe zerfallen waren. Der Herzog Moritz v o n S a ch s e n, ein tapferer, klugberechnender Herr, der in der Seele burchaus Protestant war, mochte es mit dem Kaiser nicht gänzlich verberben und lieh ihm

5. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 84

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
vielen Franzosen war er willkommen, weil sie glaubten, daß jetzt die ruhmreichen Eroberungen seines Onkels wieder beginnen würden. Es gab jedoch auch viele, denen er ver-haßt war und die ihn gerne von seiner angemaßten Höhe gestürzt hätten. Von Jahr zu Jahr wuchs die Mißstimmung im Volke gegen ihn. Um die Unzufriedenen zu beschwichtigen, blieb ihm nichts übrig als Krieg. Ein glücklicher Feldzug konnte seinen wankenden Thron befestigen. Schon längst drang eine bedeutende Partei ans Kampf gegen Preußen. Eine passende Veranlassung war bald gefunden. Die Spanier hatten ihre Königin Jsabella fortgejagt, und infolge dessen suchte die einstweilen das Land verwaltende Regierung nach einem Fürsten, der bereit wäre, die frei gewordene Krone anzunehmen. Man fragte an verfchiedeoen Orten an, holte sich aber eine abschlägige Antwort. Zuletzt wollte man es auch tu Deutschland versuchen. Die Wahl richtete sich aus einen Hohenzollern und zwar ans einen Fürsten in der schwäbischen Nebenlinie, die schon seit 1225 von den Hohenzollern-Preußen abgetrennt und katholisch geblieben ist. Jetzt brach in Frankreich ein Sturm des Unwillens und der Entrüstung aus; man sah dort in der Besetzung des spanischen Throns durch einen deutschen Prinzen eine von Preußen lang geplante Sache, dis Frankreich gefährlich werden müsse. Der König von Preußen befand sich damals zur Kur in Ems. Dort erschien mit 9. Juli 1870 der französische Botschafter B e ti e d e 11 i und bat den König im Namen des Kaisers Napoleon, den Prinzen von Hohenzollern zu nötigen, die den Spaniern gegebene Zusage zurückzunehmen. Der König gab zur Antwort: „er Habe dein Prinzen die Annahme nicht besohlen und könne ihm die Nichtannah m e ebensowenig befehlen/" Der Prinz jedoch, um jeden Anlaß zu eiuer Friedensstörung aus dem Wege zu räumen, verzichtete am 12. Juli auf die spanische Krone, was sofort den: spanischen Gesandten in Paris mitgeteilt wurde. Frankreich Hätte jetzt

6. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 61

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
61 die Königsfamilie und die bisherige Staatsverfassung zum Opfer fiel. Aus der französischen Revolution gingen auch für Deutschland langwierige Verwicklungen und viele blutige Kriege hervor, besonders als ein Mann sich der Bewegung bemächtigte, der nicht nur die verschiedenen Parteien im Lande selbst bändigte, sondern auch einen großen Teil des Auslandes unter seine Botmäßigkeit brachte. Es war dies Napoleon Bonaparte, der ant 15. August 1769 aus der Insel Korsika als Sohn eines Advokaten das Licht der Welt erblickte. In den Kriegsschulen vou Brienue und Paris empfängt er seine Ausbildung, ist bereits im sechsundzwanzigsten Jahre Oberfeldherr einer französischen Armee und wird 1799 zum ersten und 18<>2 zum lebenslänglichen K o n s u l und zwei Jahre später i, 1804) zum Kaiser ernannt. Aber damit ist der Ehrgeiz Napoleons noch nicht befriedigt; er begiebt sich auch nach Italien und drückt sich in Mailand die alte lombardische Königskrone aufs Haupt, auch sorgt er dafür, daß seine Verwandten znr Herrschaft in Ober- und Mittel-Italien gelangen. Dadurch verletzte er die Jnteresseu Österreichs in diesem Lande, und Kaiser Franz der Zweite entschloß sich, den Anmaßungen und Übergriffen Frankreichs mit den Waffen entgegenzutreten. Allein schon hatte der Kurfürst von Bai er n sich insgeheim mit Napoleon verbündet und ihm sein Heer verkauft gegen das Versprechen, daß Baiern vergrößert werden solle. Ebenso thaten die Fürsten von Baden und Würtemberg ; ersterer mehr ans Furcht, letzterer aus Habgier. Zu den Österreichern stießen russische Hilsstrnppen, die Kaiser Alexander gesendet. Im Lager zu O l m ü tz geschah die Vereinigung : beide Kaiser, Franz der Zweite und Alexander, befanden sich selbst bei ihren Truppen. Dieselben waren zum Angriff zwischen A n st e r l i tz und Brünn ausgestellt, aber unter schlechten und unfähigen Führern. Ihnen trat liier der größte Feldherr seiner Zeit mit einem starken und sieges-

7. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 28

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
nommen hatte, war nun genötigt im Bunde mit den Franzosen wider Deutsche zu streiten. Es wurden eine Menge Schlachten geschlagen; bald siegten die Katholiken und ihre Freunde, bald die Protestanten und ihre Verbündeten. Herzog Bernhard meinte es wirklich treu und redlich mit dem Deutschen Reiche und hätte ihm den Frieden mit seinem tapferen Arm gerne verschaffen wollen, — aber ein plötzlicher Tod, Bernhard war erst 35 Jahre alt, raffte ihn dahin. Man glaubt, er fei vergiftet worden. Seine Eroberungen im Elsaß behielten die Franzosen für sich. Endlich starb der schreckliche Kaiser Ferdinand, und sein Sohn folgte ihm als Ferdinand der Dritte auf den Thron. Im großen und ganzen hatte dieser die Ansichten seines Vaters, war aber doch weniger hartnäckig und sah ein, daß der greuliche Krieg endlich einmal aufhören müsse. Die Feindseligkeiten dauerten aber doch noch einige Jahre fort. Merkwürdigerweise spielte sich der letzte Kampf in Böhmen ab, von wo der Krieg ja auch feinen Ausgang genommen. Da alle Welt sich nach Frieden sehnte, hatten zwischen den kriegführenden Mächten schon während der letzten Feindseligkeiten Unterhandlungen stattgefunden. Aber die Selbstsucht der beteiligten Parteien suchte den endlichen Abschluß noch immer hinauszuschieben. Betrübend war es, daß die Ausländer: Schweden und Franzosen sich das Recht erworben hatten, in den deutschen Angelegenheiten das große Wort zu führen. Die Unterhandlungen wurden mit Frankreich zu Münster, mit Schweden zu O s-n abrück geführt. Nach langem Hin- und Herreben kam endlich im Jahre 1648 der Friede zustande, welcher nach dem Boden, auf welchem er geschlossen wurde, der westfälische heißt. Am 24. Oktober erfolgte die Unterzeichnung der Urkunde, welche den Protestanten völlige Gleichstellung mit den Katholiken zusicherte. Schweden und Franzosen machten sich für ihre Mühe mit deutschem Lande bezahlt, erstere nahmen einen Teil von Pommern mit der Insel Rügen,

8. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 79

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
Verbündeten Standort um Standort eroberten. Am Abend war für ihn die Notwendigkeit zum Rückzüge da, und er ritt eiligst nach Leipzig, das aber am folgenden Tage auch eingenommen ward. Unter dem Zujauchzen des Volkes hielten die drei verbündeten Fürsten ihren Einzug in die Stadt. Diese Tage von Leipzig hatten Napoleons Streit-kräfte völlig gebrochen; mit dem Rest derselben flüchtete er dem Rheins zu. Die Freude in den deutschen Landen war namenlos. Gneisenau schrieb den entfernten Freunden: „Wir haben die Nationalrache in langen Zügen genossen. Wir sind arm geworden, reich an kriegerischen: Ruhme und stolz auf die wieder errungene Unabhängigkeit/" Sechs Wochen nach der Schlacht von Leipzig traten die meisten Rheinbundfürsten, die bisher dem Napoleon Heeresfolge geleistet hatten, zu den Verbündeten über. Da der Franzosenkaiser auf den angebotenen Frieden nicht eingehen wollte, mußte der Kampf wieder aufgenommen werden. Die Verbündeten rückten gegen Paris vor und am 31. März 1814 erfolgte der Einzug in die Seinestadt. Napoleon wurde vom Senat für abgesetzt erklärt und gezwungen, seine Abdankung zu unterzeichnen. Zum Aufenthalt wies man ihm die Insel Elba an. Er kam dort an demselben Tage an, wo der Bourbone Ludwig der Achtzehnte, ein Bruder des hingerichteten Ludwig des Sechzehnten, der nun den Thron bestieg, seinen Einzug in Paris hielt. Im Rausche der Großmut wollte der Zar Alexander, allem Brauche zuwider, dem reichen Frankreich, das sich soeben noch durch die Ausplünderung fremder Länder bereichert hatte, die Erstattung der Kriegskosten erlassen, und da Österreich und England ebenso dachten, mußte Preußen nachgeben, wiewohl dieses außerdem noch die Rückzahlung der an Frankreich geleisteten Vorschüsse zu verlangen hatte und das Geld dringend brauchte. Auch die Gebietsentschädigungen, welche Preußen forderte, wurden beraten und verworfen, wie es

9. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 80

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
80 den anderen paßte, während Österreich sich in aller Ruhe und ohne Widerstand in den Besitz von halb Italien setzte. Überall zog Preußen den kürzeren, und es hatte doch gerade in den Besreiuungskriegen die größten Opfer gebracht, hatte sein Alles, Gut und Blut eingesetzt, während das Haus Österreich eine zum mindesten schiefe Stellung einnahm, und der größte Teil der süddeutschen Fürsten auf Seiten des Erbfeindes focht. Schließlich wurde die Angelegenheit Preußens auf den Wiener Kongreß vertagt, der am 1. November 1814 in Wien abgehalten werden sollte. Während die Monarchen und Gesandten der europäischen Staaten daselbst, über die Interessen der einzelnen Länder verhandelten, verließ Napoleon plötzlich seine Verbannung und landete, im Vertrauen auf die Unzufriedenheit der Franzosen mit der Regierung Ludwigs, an der französischen Küste. Die gegen ihn gesandten Truppen schlossen sich ihm an, der Marschall Ney ging mit seinem ganzen Heere zu ihm über, und so hielt er am 20. März 1815 seinen Einzug in Paris, wahrend König Ludwig fliehen mußte. Die verbündeten Monarchen sprachen die Acht über Napoleon aus, weil er den geschworenen Eid nicht gehalten hatte, und die Engländer unter Wellington und die Preußen unter Blücher rückten von den Niederlanden aus gegen Frankreich vor. Napoleon aber hatte unterdessen ein bedeutendes Heer gesammelt, mit dem er gegen Belgien vorrückte. Er besiegte Blücher bei L i g n X) — der alte Held wäre, da sein Pferd stürzte, bald gefangen oder getötet worden, — und griff dann Wellington an am 18. Juni 1815 bei Waterloo. Wellington hatte den vom Sturze noch nicht hergestellten Blücher um zwei Heerhaufen zur Unterstützung gebeten, und als man in der Nacht den schlafenden Feldherrn mit Überbringung dieser Bitte ausweckte, antwortete er: „Nicht mit zwei Haufen, sondern mit dem ganzen Heere will ich kommen, und wenn die Franzosen nicht angreifen, so wollen wir sie angreifen." Dann

10. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 83

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
83 Österreich nahin mitten im entscheidenden Kampfe von 1813 das Rheinbundsystem an. Der „Deutsche Bund" war non vornherein hoffnungslos, und es war eine traurige, aber heilsame Notwendigkeit, daß sich die beiden Großmächte, P r eit ß en und Österreich, von denen die eine die andere behinderte im Jahre 1866 mit den Waffen auseinandersetzten. Das Ergebnis dieses Bruderkrieges war, daß Österreich, dest'eit Bestrebungen ja von jeher nur der Vergrößerung seiner Hausntacht gegolten, nicht der Einheit Deutschlauds, aus dem „Deutschen Bunde" ausschied, und die Sehnsucht nach einer Einigung Deutschlands unter Preußens Führung sich allmählich der Verwirklichung näherte. Nach hergestelltem Frieden, nachdem sich Österreich aller Einwirkung auf die Gefchicke Deutschlands begeben, war es Preußens erste Sorge, auf Grund der Friedensverträge alle norddeutschen Staaten von der Nord- und Ostsee bis zum Maine und Erzgebirge zu einem mächtigen norddeutschen Bunde zu vereinigen. Statt des losen Bandes, welches die deutscheu Staaten zur Zeit des „Deutschen Bundes" nur zum Schein umschlang, wurde in der V e r f a f s u n g des norddeutschen Bundes ein festeres Band geknüpft „zum Schutze des Bundesgebiets und der Pflege der Wohlfahrt des deutscheu Volks". Mit den süddeutschen Staaten aber hatte Preußen Schutz- und Trutzbündnisse abgeschlossen; sie waren verpflichtet, im Falle eines Krieges, ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen zu stellen. Die vollständige Einigung zwischen Nord und Süd ließ sich freilich weder ersehnen, noch erkaufen, sie mußte erkämpft werden. Und das sollte geschehen, als der alte Erbfeind im Westen der Lust nicht widerstehen konnte, Deutschland von neuem durch einen blutigen Krieg heimzusuchen. Wieder saß auf dem französischen Thron ein Napoleon, der Neffe Napoleons des Ersten. Durch Eidbruch und Gewaltthat hatte er sich zur Kaiserwürde emporgeschwungen; aber Iii. 6*
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